Einsatzdatum: | 03.06.2024 um 16:52 Uhr |
Einsatzort: | Gebmanns |
Einsatzcode: | T1 |
Manschaftsstärke: | 29 |
Weitere Einsatzkräfte: | FF-Au, FF-Klement, FF-Thomasl, Gemeinde Ernstbrunn (LKW und Radlader) |
Ein kräftiges Unwetter sorgte am Montagnachmittag, dem 03. Juni 2024, im Bezirk Korneuburg entlang der Bundesstraße 6 für zahlreiche überschwemmte Ortschaften. In Gebmanns fielen 70 Liter Regen pro Quadratmeter, was uns einen stundenlangen, kräfteraubenden Einsatz bescherte.
Von der südwestlichen Seite der Ortschaft kam das enorme Oberflächenwasser über die Felder, überschwemmte die Bundesstraße und im Ort die Wienerstraße. Von der gegenüberliegenden Seite drang das Wasser über den Gebmannsbach in die Ortschaft. In weiterer Folge überschwemmte und verschlammte das Oberflächenwasser die gesamte Länge der Ortschaft.
Das Wasser schoss am einen Ende von Gebmanns hinein, riss alles mit sich und spülte es am anderen Ortsende wieder heraus.
Bei unserer Alarmierung dachte jeder, wie in den letzten Tagen in Gebmanns, wieder an verschmutzte Verkehrswege und an Schlammräumung. Als die ersten Einsatzkräfte unserer Freiwilligen Feuerwehr eintrafen, war die Situation jedoch plötzlich ganz anders.
Die Wienerstraße stand teilweise einen halben Meter unter Wasser und ein reißender Fluss bahnte sich seinen Weg durch den Ort.
Als erste Maßnahme wurde der gesamte Verkehr in beide Richtungen auf der B6 angehalten. Mehr konnten wir aufgrund der enormen Wassermassen zunächst nicht tun.
Leider zeigten manche Autofahrer ein rücksichtsloses Verhalten und ignorierten sogar die Straßensperren, indem sie einfach durchfuhren.
Unserem Einsatzleiter, Hauptbrandinspektor Mario Liebhart, war sofort klar, dass dieser Einsatz nicht ohne weitere Einsatzkräfte zu bewältigen sei. Darum wurden die Freiwilligen Feuerwehren Au, Klement und Thomasl nachalarmiert, und in weiterer Folge wurden auch der Gemeinde-LKW und Radlader angefordert.
Nachdem das Wasser langsam zurückgegangen war, konnten wir mit den Aufräum- und Reinigungsarbeiten beginnen. Gemeinsam wurden Unmengen an Schlamm und Dreck händisch und maschinell weggeschoben und volle Gräben ausgebaggert.
Straßen und Gehwege wurden gewaschen, Häuser und Garagen ausgepumpt. Die Arbeiten in Gebmanns dauerten bis nach Mitternacht und die Reinigungsarbeiten der Fahrzeuge und Gerätschaften nahmen ebenfalls noch einige Zeit in Anspruch.
Erschöpft und völlig durchnässt, wurden wir nur kurze Zeit später, um zwei Uhr früh, von Florian Stockerau zu Auspumparbeiten in Ernstbrunn alarmiert. Bei einem Haus drang Wasser über ein Fenster in einem Lichtschacht in den Keller ein.
Zum Glück konnten wir diesen Einsatz schnell abarbeiten.
Da es in diesem Zeitraum wieder stark regnete, fuhren wir erneut nach Gebmanns, um die Lage zu kontrollieren. Um das Oberflächenwasser besser ableiten zu können, wurde mit Holz eine kleine Wehr gebaut.
Um kurz vor drei Uhr früh konnten wir unseren Einsatz beenden und wieder in unsere Feuerwehrzentrale einrücken.
Insgesamt standen rund 60 Mann mit 15 Fahrzeugen knapp 8 Stunden im Einsatz (Folgeeinsätze nicht einbezogen).
Auf diesem Weg möchten wir uns bei den Kameraden aus Au, Klement und Thomasl für ihre Hilfe und die perfekte Zusammenarbeit bedanken.