Wohnhausbrand fordert ein Menschenleben - Details
Einsatzdatum: 19.02.2025 um 00:22 Uhr
Einsatzort: Ernstbrunn
Einsatzcode: B1 - B3
Manschaftsstärke: 19
Weitere Einsatzkräfte: FF Au, FF Klement, FF Thomasl, FF Maisbirbaum, FF Merkersdorf, FF Korneuburg Stadt, Polizei Ernstbrunn, Bundes- und Landeskriminalamt, drei Einheiten Rotes Kreuz, Kriseninterventionsteam, Gemeinde Ernstbrunn
Einsatzbericht

In der Nacht auf Mittwoch, den 19. Februar, wurden wir kurz nach Mitternacht zu einem Brandverdacht (Feuerschein) mit der Alarmstufe B1 alarmiert. Die genaue Einsatzadresse war zunächst unklar, erst nach Rücksprache mit der Bereichsalarmzentrale Stockerau konnten wir die korrekte Gasse ermitteln.

Beim Eintreffen des ersten Fahrzeugs stand das Erdgeschoss eines Wohnhauses bereits in Vollbrand. Unser Einsatzleiter erhöhte daraufhin sofort auf Alarmstufe B3 und ließ die Freiwilligen Feuerwehren Au, Klement und Thomasl nachalarmieren. Eine Nachbarin informierte uns, dass sich noch zwei Personen im Gebäude befinden.

Der Atemschutztrupp des zuerst eingetroffenen Hilfeleistungsfahrzeugs 3 begab sich sofort mit einem Strahlrohr zur Eingangstüre, um die Menschenrettung durchzuführen. Aufgrund der meterhohen Flammen, die aus dem Eingangsbereich schlugen, und der enormen Hitze war es jedoch nicht möglich, in das Erdgeschoss vorzudringen. Umgehend brachten wir mehrere Löschleitungen in Stellung, sowohl zur Brandbekämpfung als auch zum Schutz der Nachbargebäude.

Während der Löscharbeiten erfuhren wir, dass sich eine Bewohnerin retten und zu einem Nachbarn flüchten konnte. Somit wurde nur noch eine Person vermisst. Da sich der Brand rasch auf das gesamte Gebäude ausbreitete und wir mit widrigen Bedingungen wie klirrender Kälte, rutschigem Untergrund durch das Löschwasser und hoher körperlicher Belastung zu kämpfen hatten, wurden zusätzlich die Feuerwehren Maisbirbaum und Merkersdorf nachalarmiert.

Nach mehreren Stunden zeigten unsere Löschmaßnahmen Wirkung, und die ersten Atemschutztrupps konnten ins Gebäude vordringen. In den Morgenstunden bestätigte sich unsere schlimmste Befürchtung, dass die vermisste Person in den Flammen ums Leben gekommen ist.

Um die Dachhaut zu öffnen und letzte Glutnester im Dachgeschoss zu bekämpfen, wurde die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Korneuburg Stadt nachalarmiert. Noch während der letzten Löscharbeiten trafen das Landes- und Bundeskriminalamt ein und begannen mit ihren Untersuchungen.

Gegen Mittag konnten die letzten Kräfte vom Einsatzort abrücken und den Einsatz nach fast zwölf Stunden beenden.

Während des Einsatzes wurden 82 Atemschutzflaschen gefüllt. Zudem wurden ein Atemschutzgerät sowie die Schutzausrüstung eines Kameraden bei dem Rettungsversuch irreparabel beschädigt.

Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen eingesetzten Kräften für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken. Ein besonderer Dank gilt dem Gemeindemitarbeiter, der die vereiste Einsatzstelle durchgehend gestreut hat, sowie der Bio Kreativbäckerei Markus Kürrer, der Fleischerei Höger und der Fleischerei „Harry’s Schmankerlexpress“, die unsere Einsatzkräfte mit Verpflegung unterstützt haben. Ebenso danken wir den Privatpersonen, die uns mit Heißgetränken versorgt haben.

Abschließend möchten wir der Familie und den Angehörigen des Verstorbenen unser tief empfundenes Beileid aussprechen. Wir wünschen ihnen viel Kraft und Zusammenhalt in dieser schweren Zeit.

Eingesetzte Fahrzeuge